Rund 900 Gäste feierten die Preisträger des 54. Grimme-Preises
Preisverleihung mit Glanz und viel Emotion
(Marl) Nur knapp zwei Stunden dauerte die diesjährige Verleihung des Grimme-Preises – und verströmte doch ihren ganz eigenen Glanz und Tiefe.
Nach einleitenden Worten der Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach, die noch einmal auf die #metoo-Debatte einging und sich freute, heute – unter anderem – starke Frauen und Medien-macherinnen auszuzeichnen, „die uns die Welt erklären“, stellte Armin Laschet, der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, die besondere Bedeutung des Grimme-Preises in seiner Begrüßungsrede heraus: „Gerade in einer Zeit, wo Fake Realität zu sein scheint, ist diese Auszeichnung wichtiger denn je!“ Es folgte eine Preisverleihung mit zahlreichen, teils überglücklichen Preisträgerinnen und Preisträgern und vielen, vielen strahlenden Gesichtern im Marler Stadttheater.
Ein Filmbeitrag von NEWSFLASH TV
Das ist 2018 wortwörtlich zu nehmen: Insgesamt waren es 71 Preisträgerinnen und Preisträgern, so viele wie noch nie – Rekord im 54. Grimme-Jahr! Ausgezeichnet wurden herausragende TV-Produktionen – die längst auch „andere“ Wege zu den Zuschauerinnen und Zuschauern finden – in den vier Wettbewerbskategorien Unterhaltung, Fiktion, Information & Kultur sowie Kinder & Jugend. Schon den vierten Grimme-Preis nach 2014, 2016 und 2017 konnte das Team um Jan Böhmermann in der Bildundtonfabrik verbuchen, diesmal für einen Beitrag aus dem „Neo Magazin“ bzw. „Neo Magazin Royale“ (ZDF/ZDFneo) – einer von drei Preisen in der Kategorie „Unterhaltung“. Neben den Serien „Babylon Berlin“ (ARD Degeto/Sky) und „4 Blocks“ (TNT Serie) wurde die Mystery-Serie „Dark“ (Netflix) mit einem Grimme-Preis in der „Fiktion“ ausgezeichnet, womit erstmals in Deutschland die Eigenproduktion eines Streamingdienstes gewürdigt wurde. Der Preis für die „Besondere Journalistische Leistung“ in der Kategorie „Information & Kultur“ ging an die drei Redaktionsleiter von „Panorama“, „Panorama 3“ und „Panorama – Die Reporter“ (NDR), stellvertretend für das gesamte AutorInnenteam, anlässlich ihrer Berichterstattung zu den Ereignissen des G20-Gipfels. In der „Information & Kultur“ konnten sich darüber hinaus noch vier weitere Preisträger freuen, in der Kategorie „Kinder & Jugend“ insgesamt lediglich zwei.
Der Publikumspreis der Marler Gruppe ging an „Eine unerhörte Frau“ (ZDF/ARTE). Sie feierte einen runden Geburtstag auf der Bühne, die Marler Gruppe „nullte“ bereits zum fünften Mal: Seit 1968 zeichnet sie preiswürdige Fernsehproduktionen mit einem eigenen Preis aus, mittlerweile – formal – ein Kurs der Marler Volkshochschule.
Stichwort „Volkshochschule“: Die Besondere Ehrung des Preisstifters, des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV), ging an insgesamt drei Preisträgerinnen und Preisträger: Inge von Bönninghausen, „Mit-Erfinderin“ der Sendung „Frauen-Fragen“ im WDR, unter dem Titel „frau tv“ heute das älteste und mittlerweile einzige Frauenmagazin im deutschen Fernsehen, den Wissenschaftsjournalisten Gert Scobel und Armin Wolf, stellvertretender Chefredakteur der Fernsehinformation beim Österreichischen Rundfunk (ORF) und bekannt als Moderator des Nachrichtenmagazins ZiB2, das bei 3sat zu empfangen ist. „Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) setzt damit ein deutliches Zeichen für Qualitätsjournalismus – jeder Preisträger verkörpert eine seiner Facetten“, so DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Laudatio.
Mit viel Charme und einfühlsamen Fragen führte die TV-Moderatorin Annette Gerlach durch den Abend, musikalisch untermalt durch die Band „Woods of Birnam“, die sich durch diesen Auftritt einem größeren Publikum empfahl. Nach der Preis-verleihung feierten Preisträger, Marler Bürgerinnen und Bürger und die Gäste der Stadt im Marler Rathaus – Ende offen. Und wer nicht dabei sein konnte: Die Aufzeichnung sowie ein Mittschnitt des Livestreams sind in der 3sat-Mediathek verfügbar unter: 3sat.de/webtv/
Die Daimler AG ist offizieller Sponsor des 54. Grimme-Preises 2018. Weitere Sponsoren und Partner sind das Land Nordrhein-Westfalen, das Zweite Deutsche Fernsehen, der Westdeutsche Rundfunk und 3sat. Stifter des Grimme-Preises ist der Deutsche Volkshochschulverband DVV.
Quelle: Veranstalter